Mittwoch, 9. Januar 2013

Massive Katholikenverfolgung im sozialistischen Vietnam



Siehe auch:


Vietnam: Polizei stürmt katholisches Waisenhaus – Priester liegt im Koma

(Hanoi) Kurz nach Mitternacht vom 13. auf den 14. April stürmte ein Schlägertrupp des vietnamesischen Regimes von der Polizei unterstützt ein katholisches Waisenhaus bei Hanoi. Das Überfallkommando von etwa 100 Mann zerstörte die Einrichtung, schlug die Kinder und verschleppte ein Kind. Pater Nguyen Van Bình, der die Kinder schützen wollte, wurde von der Polizei ins Koma geprügelt.
Das Waisenhaus Agape Family in der Gemeinde Thuy Xuan Tien im Bezirk Chuong My bei Hanoi wird ehrenamtlich von katholischen Laien geführt. Geistlicher Assistent der Einrichtung ist Pater Nguyen Van Bình, Vikar der Pfarrei von Yen Kien. Wie Asianews berichtet, wurde kurz nach Mitternacht die Stromzufuhr zum Waisenhaus Agape Family abgetrennt. Kurz darauf ging ein Steinehagel auf die Einrichtung nieder, der die dort anwesenden Kinder in Angst und Schrecken versetzte.


Anschließend stürmten sie die katholische Einrichtung. Ein Kind wurde verschleppt. Als es sich wehrte, wurde es gefügig geschlagen. Wie Augenzeugen berichteten, sicherten mehr als 200 Polizisten weiträumig das Gelände ab, um den Einsatz des Überfallkommandos, das in Zivilkleidung auftrat, abzusichern.
Als Pater Nguyen Van Bình der Überfall gemeldet wurde, eilte er sofort in das Waisenhaus. Die Polizei verweigerte ihm den Durchlaß. Polizisten prügelten ihn mit Schlagstöcken bewußtlos. Mit lebensgefährlichen Verletzung wurde er von Gläubigen in das Krankenhaus von Chung My gebracht, von dort aber wegen der schweren Verletzungen sofort in das deutsch-vietnamesische Krankenhaus von Viet Duc verlegt. Inzwischen befindet er sich aus Sicherheitsgründen im erzbischöflichen Palais in Hanoi, wo er von katholischen Ärzten betreut wird.
Die Christen des südostasiatischen Landes sind entsetzt über den erneuten Angriff gegen die katholische Kirche und gegen die Religionsfreiheit. Die Katholiken fordern von der Erzdiözese und der kirchlichen Hierarchie, die schwerwiegenden Übergriffe des kommunistischen Regimes gegen die Menschenrechte, vor allem die Religionsfreiheit öffentlich anzuprangern.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

http://www.katholisches.info/2012/04/16/vietnam-polizei-sturmt-katholisches-waisenhaus-priester-liegt-im-koma/
http://www.igfm.de/fileadmin/igfm.de/pdf/Publikationen/Dokumentationen/Vietnam-2010-polizeigewalt-in-Con-Dau-IGFM.pdf

Der mutige Erzbischof Ngo Quang Kiet von Hanoi wurde bereits staatlich abgesetzt

28.August.2012
Rund 30 Christen wurden bei einer Kundgebung für die Freilassung ihrer Angehörigen am 27. August 2012 in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi festgenommen. Die Demonstranten trugen auf der Rückseite ihrer T-Shirts Bilder von Angehörigen und forderten vor dem Regierungsviertel laut derenFreilassung, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).
Vor einem Jahr waren 17 Christen unter dem Vorwand der „Beeinträchtigung nationaler Sicherheit“ verhaftet worden, teils waren sie in der Anti-Abtreibungs-Bewegundg aktiv. Vier davon wurden im Mai unter Ausschluß der Öffentlichkeit zu Haftstrafen verurteilt, 13 warten noch immer auf einen Prozeß. Die IGFM fordert Vietnam auf, die Christen sofort freizulassen und das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit zu respektieren.
Da regimekritische Demonstrationen in Vietnam verboten sind, hatten sich die Katholiken  -  in kleinen Gruppen verteilt  -  unauffällig im Mai-Xuan-Thuong-Park von Hanoi versammelt. Erst dort zogen sie sich die T-Shirts mit Bildern und Slogans über und marschierten von da aus zum Regierungsviertel, um Bittschriften für die Freilassung ihrer Angehörigen zu übergeben.
Nach eineinhalb Stunden wurde die Kundgebung gewaltsam aufgelöst, wobei die Mutter eines Gefangenen bewußtlos geschlagen wurde. Polizisten drängten die Demonstranten in einen Transporter. Wohin sie gebracht wurden, ist derzeit unbekannt.
Die festgenommen Katholiken besuchten zuvor den früheren Erzbischof Ngo Quang Kiet von Hanoi, der 2007 von der kommunistischen Diktatur wegen seiner vehementen Proteste gegen die Beschlagnahmung von Kirchengebäuden zur ‚Persona non grata’ erklärt und abgesetzt wurde.
Am 26. August 2012 feierten sie in der Gemeinde Thai Ha eine hl. Messe mit 2000 Gläubigen in der Mitte Hanois; dieses Gotteshaus der Redemptoristen hat sich seit einigen Jahren zu einem Gebetsort für politisch Verfolgte entwickelt.
Hintergrund:
Ende Juli und Anfang September 2011 wurden 17 Christen im Alter zwischen 23 und 43 Jahren verhaftet, die aktiv am Gemeindeleben mitgewirkt und sich für eine offene Gesellschaft engagiert hatten. Zehn gehörten der Bewegung für den Schutz der Ungeborenen an. Außerdem waren zwölf der Inhaftierten als unabhängige Bürgerjournalisten tätig, einige besaßen Blogs im Internet.
Die vietnamesische Staatsanwaltschaft warf vier von ihnen „Propaganda gegen den Sozialistischen Staat Vietnam“ vor, den übrigen dreizehn „Aktivitäten zum Umsturz der Volksregierung“. Beide Artikel gelten als „Straftaten, die die nationale Sicherheit des Landes gefährden“.
Am 24. Mai 2012 wurden Dau Van Duong, Tran Huu Duc, Chu Manh Son und Hoang Phong von einem nordvietnamesischen Volksgericht in einem Prozeß unter Ausschluß der Öffentlichkeit wegen „antisozialistischer Propaganda“ zu einer Haft- und anschließenden Hausarrest-Strafe von ingesamt 204 Monaten verurteilt. Der Prozeß gegen 13 weitere inhaftierte Katholiken steht noch aus.


Siehe auch:
http://nolevnlambao.blogspot.de/2013/01/lohnaufteilen-siehe-auch-httpyoutu.html?m=1